Bilder © Dolomiten / Athesia Archiv

Andreas “Andy” Kofler war langjähriger Spieler beim SSV Naturns bzw. beim ASV Partschins. Beim SSV Naturns war er Spieler einer „goldenen Generation“ zusammen mit Spielern wie Armin Gasser, Gustl Grünfelder, Karlheinz Parth, Stephan Christanell, Wolfi Blaas und Georg Platzgummer.

Andy gilt als sehr loyal, aber auch redegewandt. Ich bitte ihn darum, die Antworten kurz zu halten.

Wo und wann hast du mit dem Fußballspielen begonnen? 
Es war in Naturns. In der damaligen C-Jugend in der Saison 1980/81. Trainer war damals „Mizzi“ Willi Platzgummer. 

Kannst du dich an dein erstes Spiel in der 1. Mannschaft erinnern? 
Ja, sehr gut sogar. Es war im Herbst 1986: 2 Amateurliga, in Naturns gegen Schluderns. Trainer war Marco Visentin. Ich musste im Mittelfeldspielen und habe den Ex-Skirennläufer Roland Thöni manngedeckt. 

Was waren deine größten sportlichen Erfolge als Spieler? 
Die Aufstiege von der 2. Amateurliga bis in die Oberliga in den Jahren 1989 bis 1992 mit Trainer Massimo „Max“ Bertinato. Als größten Erfolg möchte ich jedoch den Aufstieg in die Oberliga im Jahr 1996/97 nennen und im darauffolgenden Jahr den Verbleib in der Oberliga. Das hatte vorher noch keine Naturnser Mannschaft geschafft. Trainer damals war „Mizzi“ Willi Platzgummer. 

Welches Erlebnis in deiner fußballerischen Laufbahn wirst du nie vergessen? 
Das Entscheidungsspiel im Jahr 1991 um den Aufstieg in die Oberliga in Auer gegen Milland vor zirka 1.500 Zuschauern. Wir haben im Elfmeterschießen verloren. Ich wurde in der 119ten Minute ausgewechselt. Wir haben uns als Mannschaft nach dem Spiel beim Essen zusammengesetzt und haben uns gesagt: „Jetzt erst recht! Wir greifen die nächste Saison wieder voll an!“ 

Wer war der beste Mitspieler mit dem du gekickt hast? 
Roberto Sonato. Ein Differenzspieler, der schwierige Situationen durch seine Tore entschied. Auch menschlich absolut top! 

Welcher Trainer hat deine aktive Laufbahn am meisten geprägt? 
Marco Visentin, denn er hat mich als ganz jungen Spieler in die 1. Mannschaft eingebaut und mir individuell und taktisch das Fundament für die weiteren erfolgreichen Jahre im Fußball gegeben. Menschlich ist er vergleichbar mit Roberto Sonato, absolut top! 

Wer war dein Vorbild als Spieler? 
Gaetano Scirea, italienischer Nationalspieler und Spieler von Juventus Turin. Er hat mich durch seine Eleganz als Spieler beeindruckt. 

Was waren deine größten Stärken als Spieler? 
Teamfähigkeit, Beharrlichkeit, Laufbereitschaft, angemessene Schnelligkeit und Technik. 

Du warst beim Probetraining bei Atalanta Bergamo. Warum hat es letztendlich doch nicht geklappt? 
Ich war bei einem Turnier des ARGE-ALP mit der Südtirolauswahl auf dem Nonsberg. Dieses Turnier haben wir gewonnen und ich wurde im Finale als bester Spieler ausgezeichnet. Daraufhin hat mich ein Scout von Atalanta Bergamo kontaktiert. Ich wurde im Frühjahr für 5 Tage zu einem Probetraining nach Bergamo eingeladen. Danach konnte ich im August einen weiteren Monat mit der Mannschaft Atalanta Bergamo trainieren. Eigentlich war ich bereits aufgenommen worden und hatte auch bereits die Schule ausgewählt. Im letzten Moment haben sich die Verantwortlichen dann doch noch in einer Abstimmung mit 3 zu 2 Stimmen gegen mich entschieden - Haupttrainer Beppe Savoldi wollte mich haben. 

Du hast 2 Söhne, die selbst begeisterte Fußballer sind. Um den jüngeren Sohn Raphael ist in den letzten Monaten ein wahrlicher Hype ausgebrochen: Startelf bei diversen Meisterschaftsspielen des FC Südtirol in der Serie B, Profivertrag, Einberufung in die Nationalmannschaft. Der ältere Sohn Hannes hatte letzthin verletzungsbedingt einen harten Stand beim SSV Naturns. Wie gehst du damit um? 
Ich vertraue darauf, dass die Jungs verstehen, um was es geht. Sie müssen beide beharrlich und fleißig sein und hart trainieren. Mit widrigen Umständen und mit Ungerechtigkeiten umgehen, aber nie den Glauben verlieren, dass man wieder rankommt. Letztendlich steht aber immer das Team, in welchem du spielst, im Vordergrund. Als Vater leidet man logisch mit beiden Jungs mit, das muss ich ehrlich zugestehen. Das ist der Weg der Jungs, ihre Geschichte müssen sie selbst schreiben. Ich versuche beide gleich zu behandeln. 

Was sind deine größten Herausforderungen als Sportlicher Koordinator der SPG Untervinschgau? 
Die Beziehung zu den Trainern, die Kommunikation und der Austausch mit ihnen, um Probleme möglichst schnell zu erkennen, das ist mir sehr wichtig. Den Kontakt zu den Ausschussmitgliedern zu pflegen. Ganz schwierig ist es aber, als Koordinator in Kontakt mit den 1. Mannschaften zu sein. Immer wieder stellt sich die Frage, wie bekomme ich am besten möglichst viele Jungs in die ersten Mannschaften. Im Prinzip ist ein Koordinator einer, der eine Mediation zwischen vielen Personen aufbaut. Wichtig ist Ehrlichkeit, Offenheit und Korrektheit im Umgang untereinander. Wir wollen, dass sich die Spieler individuell entwickeln. Mein Credo ist: Reden wir miteinander nicht übereinander! 

Hast du ein besonderes Talent, von dem niemand weiß? 
Mein Talent ist es in schwierigen bzw. heiklen Situationen mich zurückzunehmen und meinem Gegenüber zuzuhören. Dies gelingt mir trotz meiner Impulsivität recht gut. Auch gelingt es mir immer wieder Leute trotz Meinungsverschiedenheiten bzw. Streitigkeiten zusammenzuführen und das Gespräch zu suchen. Ich habe ein gutes Einfühlungsvermögen, kann auch gut verzeihen und bin nicht nachtragend. 

Wo siehst du dich in 10 Jahren? 
Hoffentlich in Rente… und hoffentlich immer mittwochs beim Altherrentraining in Plaus. 

Das möchte ich noch gesagt haben… 
Die Gemeinschaft soll über allem stehen. Nicht die einzelne handelnde Person, welche innerhalb eines Teams spielt bzw. arbeitet. Unsere Aufgabe ist es, die bestmöglichen Vorrausetzungen für Kinder und Jugendliche zu schaffen, damit sich diese persönlich, menschlich und fußballerisch weiterentwickeln können. Wir dürfen nicht vergessen, wir Erwachsene begleiten die Kinder und Jugendlichen auf diesem Weg. Zusammenhalt trotz teils unterschiedlicher Einstellungen ist das Wichtigste. Ein Fußballspiel von den Kleinsten bis zu den Großen ist nie fehlerfrei. Akzeptieren wir das! 

  • Bilder Galerie:

Sponsoren & Partner

Wallnöfer.gif

Gründungsjahr

1952

Mitglieder

1.554+

Sektionen

11

Sportzonen

3